Der Titel des Spiels kommt aus Shakespeares Romeo and Juliet, wo es im Prolog heißt:
From forth the fatal loins of these two foes,Wenn man an Romeo und Julia denkt, hat man ein gutes Gefühl dafür, was das Spiel erreichen möchte. Man entwirft zwei Charaktere, die sich sehr stark zueinander hingezogen fühlen. Man entwirft eine Welt, die sie trennt. Man zieht vom
A pair of star-cross'd lovers take their life.
Dabei muss die Beziehung keinesfalls so heteronormativ sein, wie es das Romeo und Julia-Beispiel suggeriert. Auch muss die Beziehung keine anthropozentrische sein. Es ist alles denkbar: homoerotische Beziehungen, Beziehungen zwischen Parasit und Wirtskörper, zwischen Vampir und Opfer, zwischen Gut und Böse, eine dialektische Beziehung zwischen Herr und Knecht und vieles mehr. Man entscheidet gemeinsam zu Beginn des Spiels über die Art der Beziehung, darüber was sie zusammengebracht hat und was sie voneinander getrennt hält. Ferner übernimmt ein*e Spieler*in die Rolle des LEAD, die*der Andere die des FOLLOW. Leads machen den ersten Zug einer Szene und handeln bewusst (intentional), Follows kommen danach und handeln unbewusst (unintentional).
Alex' Pitch für Star Crossed
Das eigentliche Spiel beginnt, indem beide Spieler*innen je drei Steine vom Wackelturm ziehen und oben drauf legen (ihr kennt sicher noch die nervige 90er Jahre-Werbung). Dann fängt die erste von insgesamt acht Szenen im Spiel an (oder weniger, falls der Turm vorher umfallen sollte). Geleitet wird das Spiel durch Szenenkarten, die einen Impuls für die jeweilige Szene geben: "Die Diskussion wird hitzig" oder "Eine schwierige Entscheidung" oder "Eine peinliche Szene". Das Spiel ist frei und weitestgehend kollaborativ, was die Szenenerstellung betrifft. Die Spieler*innen können Spielzüge (moves) verwenden, manche beliebig oft, manche nur einmal pro Szene. Der Wackelturm kommt dann zur Geltung, wenn die beiden Charaktere sich berühren oder etwas Persönliches kundtun wollen (bewusst oder unbewusst, je nach Rolle, die man gerade innehat). Gelingt das Ziehen, darf man sich einen Stern Anziehung (attraction star) ankreuzen: Die gegenseitige Anziehung wird also im Verlauf des Spiels zunehmen. Ach ja, und wann immer man mit der*dem Geliebten sprechen möchte, muss man währenddessen den Turm berühren. Richtig gelesen: Ultrafiese Regel. Die aber dazu führt, dass man keine langen Liebesmonologe hält, sondern oft nur kurze, vielleicht missverständliche Sätze stammelt. Irgendwie wie im echten Leben, wenn ich mich an die vergleichbaren Szenen in meinem Privatleben erinnere... (und meistens erinnert man sich an sie mit einer Mischung aus Freude und Peinlichkeit).
Alex' Vortrag zum Design von Star Crossed auf der Ropecon 2018 in Helsinki
Wie eingangs erwähnt, gibt es zahlreiche Actual Plays und Systembesprechungen. Hier drei ausgewählte Podcasts:
- Ich kann die Folge #72 im She's a Supergeek-Podcast empfehlen (ohnehin ein empfehlenswerter Podcast!).
- OneShot Podcast mit James D'Amato, Folge 250 - mit Alex.
- Party of One #123 mit Alex selbst: Zwei Wrestler, Champ und Crowbar, in den 1990ern. Ein wirklich schönes AP!
- Markus und Harald vom 3W6 Podcast haben ihren Finger ja sowieso stets auf dem Puls der Zeit und haben bereits im Frühjahr in Folge 4x05 ein Interview mit Alex geführt.
- Der noch sehr junge Podcast The Lounge, der auch kürzlich Lena vom Genderswapped Podcast interviewte (siehe hier), hat in seiner Folge #03 ein Interview mit Alex geführt.
- Den Character Creation Cast habe ich zugegeben erst vor zwei Wochen entdeckt und daher noch nicht viel hören können (zumal die beiden extrem umtriebig sind); aber es gibt eine Interview-Folge mit Alex: #3.3
James und Alex spielen Star Crossed in Chicago
Gerrit spielt Star Crossed (und erzählt, wie er mit seinem Sohn gespielt hat)
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