Montag, 16. September 2019

#indieseptember Tag 43: "The Mustang" von John Harper

Gothic Western? Oneshot? Mikro-Spiel? Von John Harper  (@john_harper)? Umsonst? Ja, ist denn schon Weihnachten!? 

The Mustang handelt von einem Teufelspferd, das die Prärie heimsucht und die Menschen in den Ortschaften in Angst und Schrecken versetzt. Vier Bürger*innen ziehen aus, um dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Sie sitzen nachts am Lagerfeuer, tauschen Whiskey und Geschichten aus, um ihre Nerven zu beruhigen und warten auf das Erscheinen der Bestie.

Das Spiel ist für vier Spieler*innen ausgelegt, wobei ich es auch schon mit Gerrit (@greininghaus) und Sabine (@SabineV5) zu Dritt gespielt habe, was auch gut ging. 

Die Charaktere sind, wie auch bei Johns großartigem Lady Blackbird (mehr davon gibt es eventuell in Kürze hier auf dem Blog... ;)), vorgefertigt. Es gibt die namenlose Erzählfigur (deren Geschlecht, ebenso wie ihr Name, unbestimmt bleibt) und die drei begleitenden Personen: Cassie, Jack und William. Die Spieler*innen suchen sich je eine dieser Figuren aus und schon kann es losgehen.

Das Spiel läuft in fünf Phasen ab, die alle freies Rollenspiel sind, d.h. es gibt keine Regeln. Phase 1 sind die Gespräche am Lagerfeuer ("Don’t rush. This is important", wie es in den Regeln heißt). Diese Szene läuft bis zum Erscheinen des Mustangs. Jeder Charakter hat eine bestimmte Aufgabe im Kampf gegen das Ungetüm, die der Reihe nach ablaufen (Phasen 2-5). Am Ende jeder Aktion wird eine Erinnerung ausgelöst und abschließend Münze geworfen, die über das Schicksal der Figur entscheidet: Kopf ist gut, Zahl ist schlecht. Die Münzen sind Teil der Erzählung; die Erzählfigur hat sie zu Beginn des Abends als Glücksbringer verteilt und sie fallen beim Kampf gegen den Mustang zu Boden. Am Ende hebt die Erzählfigur alle drei Münzen auf und versucht, der Bestie den finalen Stoß zu verpassen. Auch ihr fallen dabei die Münzen zu Boden, alle drei dieses Mal, und zeigen das Schicksal an, was nun gemeinsam erzählt wird. 

Neben dem Phasenablauf und den Münzwürfen gibt es keinerlei Regelmechanismus in dem Spiel, so dass es auch einsteigerfreundlich ist. Die Regeln selbst umfassen nur zwei Seiten. Es ist ein richtiges no prep-Spiel.
Some through the waters, some through the flood,
Some through the fire, but all through the blood;
Some through great sorrow, still carry a song,
In the night season and all the day long.
Ein Mustang in der Prärie
(lizenzfreie Quelle: pixabay)
The Mustang lebt von seiner düsteren Atmosphäre: Nervös am Lagerfeuer sitzen. Reden, um die Nerven zu beruhigen. Dann mit einem Schlag der erbitterte Kampf gegen die Bestie, durchzogen von gemeinsamen Erinnerungsmomenten. Und am Ende? Das Schicksal könnte für die Bürger*innen ein happy end bereithalten... oder ein tragisches.

Ich habe The Mustang inoffiziell ins Deutsche übersetzt und habe es seitdem auf jeder Con im Gepäck, falls man ein Spiel sucht, das man bequem in 1-2 Stunden spielen kann. Da es umsonst ist, möchte ich es allen Rollenspieler*innen ans Herz legen. Ihr bekommt das PDF von The Mustang auf Johns Webseite.

Es gibt eine Episode des OneShot-Podcasts, in der James The Mustang spielt.

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