PodCruncher ist eine gute Podcatcher-App |
Ich höre täglich Podcasts. In meinem Podcatcher PodCruncher habe ich aktuell 171 Podcasts abonniert. Effektiv höre ich wohl aber nur ca. 25% davon regelmäßig. Ich höre Episoden mind. auf 1,5-facher Geschwindigkeit, nicht selten auch auf doppelter (was immer irritierend ist, wenn man die Podcaster*innen zum ersten Mal im echten Leben trifft und findet, dass sie sehr langsam reden...) ;)
Als Berufspendler kann ich Podcasts überall hören. Einen Blogpost zu lesen, kostet hingegen Zeit und Ruhe. Ohne Übung kann man das auch nicht "in doppelter Geschwindigkeit" machen. Zudem haben viele Rollenspielpodcasts mehrere Hosts. Blogposts haben selten mehr als eine*n Autor*in: Sie sind manchmal differenzierter (keineswegs immer oder gar automatisch), selten aber diverser. Mein eigener Blog ist keine Ausnahme, hier schreibe nur ich und abgesehen von gelegentlichen Interviews kommen hier andere Stimmen nicht vor.
Klar, das Bloggen hat auch Vorteile. Die Texte sind leichter durchsuchbar und zitierbarer. Die Links zu weiterführenden Artikeln müssen nicht erst aus den Shownotes kopiert werden, sondern finden sich gleich im Text. Bilder und Videos können eingebunden werden. Und nicht selten sind die Texte sehr lange im Netz verfügbar (anders als bei Google+, wo alle wertvollen Texte, so sie nicht gesichert wurden, im Limbus verschwunden sind). Auch scheint mir die Halbwertszeit von Blogposts höher zu sein, ich sehe nicht selten, dass sie auch noch nach Jahren zitiert werden (präzise zitiert werden, inkl. URL), bei Podcasts scheint mir das seltener der Fall (oder oft etwas vage: "die Folge, damals, vor zwei Jahren, wo Du über dies und das gesprochen hast").
Beides hat also Vorteile, die es zu nutzen gilt. Die Podcasts integrieren sich sehr viel besser in den Alltag (und sind daher auch unbestritten populärer). Die Blogposts haben (momentan zumindest) eine größere Dauer und Haltbarkeit. (Das ist alles in die Tüte gesprochen und möglicherweise liege ich mit der Einschätzung auch falsch; wen jemand von Forschung zum Thema weiß, immer her damit!).
Pocket listet gespeicherte Artikel in übersichtlicher Weise |
Nun liebe ich Hinweise auf Apps und Online-Dienste. Insbesondere solche, mit denen man die Vorteile aus einem Medium oder Informationskanal in ein anderes/einen anderen übertragen kann. Ich habe kürzlich festgestellt, dass die Text2Speech-Funktion von Pocket wirklich extrem gut ist. Pocket kennen die meisten Firefox-Nutzer*innen, da es seit 2015 fester Bestandteil des Browsers ist. Früher war es eine Erweiterung für FF und hieß ReadItLater. Ein spannender Artikel konnte mit einem Klick für das spätere Lesen gespeichert werden. Ein Feed in Pocket zeigt alle gespeicherten Artikel an. Wer zusätzlich beim Speichern kurz verschlagwortet, hat nach wenigen Wochen ein gut sortiertes Archiv an Beiträgen.
Vorlesenlassen durch Siri... geht so naja... |
Diese lassen sich nun auch vorlesen. Das ist erstmal nichts Aufregendes. Das Betriebssystem moderner Smartphones kann das auch. Lässt man sich von seinem iPhone Bildschirminhalte vorlesen, ist das jedoch nur bedingt nützlich, da die Qualität von Siri hier bescheiden ist. Ich vermute, dass Android nicht signifikant besser ist (oder?).
Vorweg: Pocket ist besser, aber wer eine Revolution der Vorlesesoftware erwartet, wird enttäuscht werden. Jedoch hat die App einige nützliche Komfortfunktionen, wie etwa die Variation der Vorlesegeschwindigkeit (so dass ich endlich auch Blogposts "auf doppelter Geschwindigkeit" hören kann). Auch wechselt manchmal an durchaus sinnvollen Stellen die Sprechstimme (von männlich zu weiblich etwa), so dass ein lebhafteres Hörerlebnis entsteht, als das monotone Runterrattern von Siri. Das wirkt zwar noch nicht so, als ob zwei Podcaster*innen miteinander reden würden, aber immerhin hat man bei Pocket erkannt, dass dieser kleine Trick die Illusion von Abwechslung und Lebendigkeit erschafft.
Vorlesefunktion von Pocket: Übersichtlich und einfach zu bedienen, mit einigen Komfortfunktionen und guter Qualität |
Die englischsprachige Vorlesefunktion ist wirklich extrem gut, die deutsche immerhin gut. Gemischte Sprachen (also englisch in dt.-sprachigen Artikeln) sind wie immer noch die Achillesferse solcher Dienste (was mir übrigens ein Rätsel ist, dass das 2019 noch so schlecht funktioniert; die Korrekturfunktion von Word kommt mit Sprachwechsel ja auch nicht klar...).
Kurz: Ich höre unterwegs auf diese Weise oft Artikel, die ich gespeichert habe. Wenn ich etwas sehr Interessantes darin höre, kann ich in der App mit einem Klick in die Textansicht wechseln und die Stelle dort markieren. Man kann sich dann später nur die Markierungen anzeigen lassen, so dass man die 3-4 Stellen, die einen an einem mehrseitigen Artikel interessieren schnell findet.
Es gibt eine Premiumfunktion von Pocket, die mir aber nicht interessant genug erscheint, um dafür 39,99 EUR im Jahr zu bezahlen. Die Basic-Version reicht aus. Für einen kostenlosen Service ist das wirklich ein beachtlicher Funktionsumfang.
Wie geht Ihr mit den verschiedenen Darbietungsformen, Podcasts/Blogposts/Forenbeiträge/Slack-und-Discord-Inhalte etc. um? Speichert Ihr diese? Verschlagwortet Ihr? Benutzt Ihr spezielle Apps oder Dienste? Ich freue mich auf Eure Hinweise in den Kommentaren!
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