Donnerstag, 26. Dezember 2019

Rollenspielhalbjahresstatistik 2019, Teil 2

Im Juli hatte ich bereits hier über meine Rollenspielhalbjahresbilanz 2019 (Teil 1) geschrieben. Das erste halbe Jahr 2019 war ein sehr rollenspielreiches Jahr für mich. Der Bruch kam etwa im September, als mich eine Arbeitslawine überrollt hat und ich kaum noch zum Spielen kam. Da ich im Juli und August aber viel gespielt hatte, sind die Halbjahre in Summe fast ausgeglichen. Alle, die mit mir in den letzten Wochen gespielt haben bzw. für die ich geleitet habe: Entschuldigt noch einmal, wenn ich nicht so konzentriert und bei der Sache war. Das Konzentrieren fiel mir nach langen Arbeitstagen manchmal sehr schwer. Wie gesagt: Hoffen wir auf ein besseres 2020!

Bevor es mit den nackten Zahlen losgeht: Was war gut?

Obwohl meine Zahl an gespielten Runden insgesamt runtergegangen ist, ist meine Zahl an Tischrunden hochgegangen. Einmal im Monat ist im Otherland in Kreuzberg ein offenes Rollenspieltreffen und dort habe ich lauter nette Leute kennengelernt und es ist eine feste Tischrunde daraus entstanden. Aktuell spielen wir eine Minikampagne Dungeon World mit den neuen Spielbüchern, die System Matters kürzlich veröffentlicht hat. Das hat dem Spiel noch einmal schöne neue Impulse gegeben und es macht mir großen Spaß, den Hilfstierhüter zu spielen, dessen Ziege Polly mit den Toten sprechen kann. Ich bin ja ein großer Verfechter des Online-Spiels. Allerdings habe ich dieses Jahr erst wieder gemerkt, wie sehr mir die Tischrunden (noch dazu regelmäßige) gefehlt haben, seit sich unsere Berliner Tischrunde wegen diverser Wegzüge in eine reine Online-Runde verwandelt hat.

Auch gab es Gelegenheiten, bei Besuchen von Freunden in Berlin zu spielen und zu leiten, was die Tischrundenzahl nach oben getrieben hat. So konnte ich zum Beispiel So tief die schwere See oder Britches and Brooches spielen. Anderherum konnte ich beim Besuch von Freunden andere Spiele spielen: Etwa Spire: The City Must Fall.

Auch gut: Ich habe wieder viele neue Systeme ausprobieren können und habe im Schnitt wieder ein neues Spiel pro Monat gespielt.

Insgesamt habe ich dieses Jahr 110 Runden gespielt. Bei einer durchschnittlichen Spieldauer von 3 Stunden sind das knapp 14 Tage non-stop-Rollenspiel :)

Geleitet habe ich viel, könnte aber wie immer mehr sein.

In Sachen Conventions gab es im zweiten Halbjahr zwar nur die 3W6 Con in Wien, aber die war dafür rundum gelungen und hat sehr viel Spaß gemacht. Die 3W6 Con 2020 ist schon fest im Kalender eingetragen.

Auch habe ich, nachdem ich im ersten Halbjahr sehr viel auf dem Gauntlet gespielt habe, im zweiten Halbjahr wieder etwas mehr auf der Drachenzwinge gespielt und das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Zum Einen, weil die Runden dort auf Deutsch waren, was es ein wenig entspannter macht, zum Anderen, weil Rollenspiel per VoiceChat nach anstrengenden und langen Arbeitstagen mir oft mehr entgegenkam, als mit Webcam (wo alle sehen können, wie fertig und erledigt ich aussah...) :)

Hier aber nun endlich die Zahlen. 

Wie schon gesagt: 110 Runden dieses Jahr gespielt. Davon 55 im zweiten Halbjahr (also gut aufgeteilt), aber nur 20 im letzten Quartal.

17 der 55 Runden zwischen Juli und Dezember habe ich geleitet, den Rest gespielt.
8 der 55 Runden waren auf Englisch, der Rest auf Deutsch.
13 der 55 Runden waren Tischrunden, der Rest online.
11 der 42 Online-Runden waren VoiceChat, der Rest mit Webcam.

Es sind 31 Systeme, die ich gespielt habe (* hinter dem Namen = von mir geleitet; x = SL-los):

  1. Comrades (*)
  2. Monster of the Week
  3. Psi*Run (*)
  4. Kult: Divinity Lost
  5. Trophy (*)
  6. DSA 4.1
  7. Kids on Bikes (*)
  8. World of Dungeons (Gerrits DSA1-Modul)
  9. Something to Hide (x)
  10. For the Queen (x)
  11. Message (x)
  12. Doll (x)
  13. So tief die schwere See (*)
  14. Girl Underground (*)
  15. Perdu sous la pluie (x)
  16. Alienor (x)
  17. Daemon of the Forest (x)
  18. Lady Blackbird (*)
  19. Witch: The Road to Lindisfarne (x)
  20. Dogs in the Vineyard
  21. Soth (*)
  22. Rune Quest
  23. Cthulhu Dark
  24. Damn the Man, Save the Music
  25. DCC (Dungeon Crawl Classics)
  26. Turning Point (x)
  27. The Yellow King
  28. Dungeon World
  29. Adam und Eva (x)
  30. Spire: The City Must Fall
  31. Ten Candles (*)
Ich wollte eigentlich auch zählen, mit wie vielen Menschen ich auf diese Weise in Kontakt gekommen bin, aber das habe ich zwischendurch schleifen lassen und nicht notiert. Aber da meine Runden i.d.R. ein guter Mix aus bekannten und neuen Menschen sind, würde ich vermuten, dass es insgesamt so ca. 60-70 verschiedene Menschen gewesen sind, mit denen ich gespielt habe. Es ist wirklich ein enorm soziales Hobby. 

Drei Highlights im zweiten Halbjahr 2019

Wie schon im ersten Halbjahr fällt es mir schwer, drei Highlights zu nennen, da es sehr viele gute Runden gab und die Wahl der drei nicht bedeutet, dass die anderen weniger gut waren. Ich habe hier auch keine wirklichen Kriterien - außer vielleicht, dass mir diese drei Runden mir lange im Gedächtnis geblieben sind und mich zum Nachdenken angeregt haben. 

World of Aventurien (Gerrits DSA1 / World of Dungeon-Hack): 

In Liskas Fängen. Gerrit hatte vor vielen Jahren auf seinem Blog geschrieben, weshalb er In Liskas Fängen für das ideale Einstiegsabenteuer hält. Irgendwann schlug ich vor, dass wir zusammen Liska spielen sollten. Er bot es in 8 Runden über den Gauntlet an. Die Besetzung wechselte von Woche zu Woche und ich selbst konnte leider nur bei einigen Runden dabei sein (ich schrieb ja bereits, dass das Jahresende voll von Terminen war). Aber diese Runden, die man auf Gerrits YouTube-Kanal anschauen kann, waren wirklich sehr besonders. Das Maß an Kreativität und Originalität, an Herzblut und Hingebung, das Gerrit in diese Serie gesteckt hat, sucht wirklich ihresgleichen. Jede Sitzung enthielt mind. eine ganz neue Spielidee, die sehr experimentell war und uns immer aufs Neue überraschte. Die Charaktere entwickelten sich über diese acht Wochen auf so unvorhergesehen und wunderbare Weise, dass man immer Lust hatte, zu erfahren, wie es weitergeht. Viele Dank, Gerrit, fürs Leiten dieses schönen Abenteuers.

For the Queen: 

Das habe ich online mit Frank (@frankr821) und Lena (@Catrinity sowie lenarichter.com) gespielt. Frank hat die Karten in die Kamera gehalten, da wir leider das roll20-Set nicht besaßen. Das hat aber auch gut funktioniert. Was spannend war: Wir haben uns für die Blätterkönigin entschieden und anfangs gewitzelt, dass das wohl eine Hippie-Königin sei. Im Laufe des Spiels hat sich aber immer mehr herauskristallisiert, wie unfassbar böse und herzlos diese Königin war. Niemand von uns fühlte sich sehr berufen, sie beim finalen Kampf zu verteidigen. Die Runde dauerte nicht lange und war doch sehr schön. Danke an Lena und Frank für diesen unvergesslichen Abend.

Soth: 

Auf der 3W6 Con hat Marcus (@keksnase3000) Soth geleitet, für mich, Magda, Alexander (@N8flug) und BeePeeGee (@beepeegeeRPG). Das war ein wunderbares Spiel, auch wenn es uns nicht ganz gelungen ist, Soth in den vier Stunden zu beschwören. Wir waren nach zwei Con-Tagen alle schon etwas müde und haben dann ziemlich schlappe Figuren gespielt, die beim rituellen Opfern Kaffee ausgeschenkt haben, damit alle wach bleiben. Es gab so viele wunderbare skurrile Szenen, die Grausamkeit der Ereignisse, gepaart mit den Alltagserlebnissen der Kultist*innen... das war einfach großes Kino. Nicht nur die Mitspieler*innen waren ganz große Klasse, auch Marcus Leitung war überragend.  

Was bringt 2020?

Erst einmal: Hoffentlich mehr und Rollenspiel. Ich bin mit 110 Runden zwar sehr zufrieden und mein Ziel ist es eher, die Zahl an Runden zu halten, als sie zu überbieten. Aber da die letzten zwei Monate so rollenspielarm waren, fühlt es sich an, als hätte ich nur sehr wenig gespielt (dafür sind diese Zahlen ja auch gut, dass sie mir vor Augen führen, dass es aufs Jahr verteilt immer noch sehr viel war). 

Ich möchte gerne die Zahl verschiedener Systeme hoch- und die Zahl neuer Systeme mind. konstant halten . 

Ich möchte gerne mehr spielleiten

Die Zahl der Tischrunden steigt hoffentlich, nun, da ich wieder eine feste Berliner Tischrunde habe. 

Die Zahl der Onlinerunden wird erst einmal etwas zurückgehen, da ich meine Gauntlet-Mitgliedschaft vorübergehend pausiert habe. Aber dafür freue ich mich, wieder mehr auf der Drachenzwinge zu spielen.

In Sachen Conventions plane ich fest die HeinzCon ein (Ticket bereits gekauft) und die 3W6 Con ein (bereits im Kalender eingetragen) sowie die Drachenzwinge Con und die NordCon, wenn es zeitlich passt. Ob FeenCon oder Dreieich realistisch sind, weiß ich nicht. Das ist, solange ich meine Kinder noch nicht mitnehmen kann, natürlich auch immer eine logistische Herausforderung.

Welche Spiele/Systeme ich 2020 spielen möchte? Ich nenne nur 10 von der langen Liste (fünf davon habe ich bereits hier genannt). Falls Ihr das lest und Euch vorstellen könnt, diese für mich zu leiten, lasst es mich wissen!
  1. Die Verbotenen Lande
  2. Dialect
  3. Blades in the Dark
  4. Masks
  5. Noirlandia
  6. Mutant: Jahr Null
  7. Hearts of Wulin (siehe hier)
  8. Der Sprawl (siehe hier)
  9. After the War
  10. Splittermond (ja, tatsächlich)

So, nun wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf dass wir uns alle 2020 oft zu geselligen Runden zusammenfinden.

Euer Eike (@PhexBasar)

2 Kommentare:

  1. Tolle Spiele und Gedanken, vielen Dank fürs Teilen!

    Auch für dich ein guter Rutsch ins neue Jahr!

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  2. let's do Noirlandia (am Tisch dran).

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